DEUTSCHER URGLAUBE
 
Sie forschten und sie fanden
seit über hundert Jahr‘,
es sucht' den Deutschen Glauben,
die tapfere Ritterschaar.
 
Der ging zur Nacht verloren,
im röm‘schen Machtkalkül,
seitdem hatten die Deutschen
des Glaubens nicht mehr viel.
 
Wie hieß des Nordens Hoffnung,
der Heimat Religion,
im Ahnen um den Heiligen Gral
und um den Sonnen-Sohn ?
 
Chamberlain und Rudolf Steiner,
Guido List und Herman Wirth,
Gorsleben so wie Otto Rahn,
sie hatten sich verirrt.
 
Auch der „Irminen-Glauben“,
des „Ordens der SS“,
durchgeisterte die Wewelsburg,
war ein Konstrukt, indes.
 
Erst mit dem Fund des ODING,
kehrt deutscher Glaube heim.
Er schenkt der Ariosophie
den wahrem Rat und Reim.
 
 
Der große belesene Engländer Houston Stewart Chamberlain (1855-1927) schrieb das Werk „Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts“, er war der treue Freund des deutschen Volkes und sagte einmal, in freier Zitation: „Welch ein wundervolles Volk diese Deutschen und doch haben sie nicht einmal eine eigene Religion !“ Er verfolgte den Gedanken, das judäochristliche Gedankenkonstrukt insofern korrigieren zu können, indem er einen „arischen Christus“ propagierte, was sich aber religionswissenschaftlich nicht untermauern lässt. Schon der profunde Kopf Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844-1900) hatte gehofft, mit seinem Werk „Also sprach Zarathustra“, für die starken suchenden Geister den Weg zu einer zukunftsweisenden Religion aufzeigen zu können, doch viel zu anspruchsvoll war seine Vorlage, als dass mehr als nur entrückteste Idealisten ihr hätten folgen können. Adolf Joseph Lanz bzw. Jörg Lanz von Liebenfels (1874-1954), Herausgeber der „Ostara-Hefte“, begründete die sog. Ariosophie als Wissenschaft die zum dt. Urglauben hinführen müsse, im Chamberlain‘schen Sinne eines gereinigten bzw. arisierten Jesuismus. Lanz, der katholische Priester, trat als „Bruder Georg“ in ein Zisterzienserkloster ein, wo der hochbegabte Novize rasch Ansehen als profunder Kenner der Geschichte und des Ordens erwarb. Im Jahre 1900 gründete Lanz einen eigenen religiösen Orden, den „Neutempler-Orden“ oder „Ordo Novi Templi“, der im NS-Staat aufgelöst wurde. Er verfasste das Werk „Weltende und Weltwende“, in dem  er eine von ihm angenommene Weltverschwörung darlegte. 1929 erschien sein ariosophisches „Bibliomystikon oder die Geheimbibel der Eingeweihten“. Es gelang ihm nie sich von biblisch-christlichen Prägungen frei zu machen, er versuchte sie lediglich - entsprechend seiner ariosophisch-rasseachtenden Gedankengänge - zu befreien, was ohne unzulässige Gewaltsamkeiten nicht gelingen mochte. Dass die hochreligiösen faustischen Deutschen in einem unbefriedigenden Zustand ohne religiöse eigene Ausrichtung daherdümpelten erkannten und bemängelten viele der tieferblickenden Geister. Der rührige Esoteriker, Publizist und Vortragsredner Rudolf Joseph Lorenz Steiner (1861-1925) begründet die sog. Anthroposophie (angebl. „Wahrheit vom Menschen“), indem er eine eigene Theosophie zusammenstrickte, in welche er alle ihm erreichbaren tauglich scheinenden geistigen Strömungen hinein- und zusammenmischte. Da er, dem Kirchengründer Saul-Paulus folgend, das judäochristliche angebl. „Mysterium von Golgatha“, als Kernstück seines Konstruktes bezeichnete und völlig unmögliche , unwissenschaftliche persönliche Schauungen - wie „sieben Wurzelrassen“, „Erzengel-Legenden“ und verrückte „Atlantis-Datierungen“ propagierte, bleiben seine bizarren Glaubensangebote für einen deutschen Reformer sowieso unannehmbar. Bezeichnend ist sein Buch: „Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums“. Der Heimatforscher und Textildesigner Friedrich Fischbach (1839-1908) glaubte im Siegerland den Ursprung der Edda-Religion sowie der deutschen Urreligion zu finden, er schrieb „Ursprung der Buchstaben Gutenbergs - Beitrag zur Runenkunde“, mit dem er eine initiale Fehlzündung auslöste. Ihm folgte der fleißige Wotanist Guido Karl Anton List, alias von List (1848-1919), welcher meinte, eine artgemäße Religion müsse sich zurückfinden zum eigenen deutschen Volksgott Wotan-Odin. Er schrieb u.a. deshalb das Büchlein „Das Geheimnis der Runen“ als Grundlage eines esoterischen runenreligiösen Angebots. Seine Mittel waren für diese Aufgabe unzulänglich, seine Quellenirrtümer mussten ihn letztlich disqualifizieren. Seinen Fußstapfen folgten fehlgeleitete Jünger wie Rudolf John Gorsleben (1883-1930) mit „Die Hoch-Zeit der Menschheit“, Friedrich Bernhard Marby (1882-1966) mit „Runen raunen richtig Rat“, auch der völkische Journalist und Publizist Philipp Stauff (1876-1923), u.a. mit „Runenhäuser“. Sie alle gestalteten den Unsinn von den nie existenten 18 Runen liebe- und fantasievoll nochmals aus. Ähnlich wie F. Fischbach suchte auch Franz Wydrinski, alias Franz von Wendrin (1884-1931) das alte Glaubenszentrum mit unsinnigen „Erweisen“ in Büchern wie „Die Entdeckung des Paradieses“ und „Die Entzifferung der Felsbilder von Bohuslän einschließlich der Urkunden über das biblische Paradies“. Pastor Gustav Frenssen (1863-1945) war ein evangelischer Theologe und begnadeter Schriftsteller der mit z.B. „Der Glaube der Nordmark“, zu Herzen gehende Literaturen schuf, die zur religiösen Selbstfindung beitragen sollten, indem er den Chamberlain‘schen arischen Christus verklärte und auf seine Art ein nordisches Neuheidentum propagierte. Der universitäre Religionswissenschaftler Jakob Wilhelm Hauer (1881-1962) versuchte mit fundierten Werken wie „Deutsche Gottschau“ die Koordinaten eines deutschen Urglaubens abzustecken. Er vermochte das Runen-Rätsel ebensowenig zu lösen wie Herman Wirth (1885-1981) welcher antrat, mit weitausholenden Erörterungen, wie „Der Aufgang der Menschheit“ und „Die heilige Urschrift der Menschheit“, die urnordeuropäische Religion aufzuzeigen und hoffte wiederbeleben zu können. Aber seine Arbeiten kranken an eklatanten Fehldeutungen, bis hin zu Quellenfälschungen. Mathilde Spieß, verheiratete Ludendorff (1877-1966) war eine Ärztin, Lehrerin, Philosophin und überaus schöpferische Schriftstellerin, Autorin des „Triumph des Unsterblichkeitswillens“, die die Bewegung der „Deutschen Gotterkenntnis“ gründete. Sie schuf ein philosophisch-psychotherapeutisches Lehrgebäude das einem anspruchsvollen Publikum zwar ein Zuhause anbieten kann, doch zu dessen Intellektualität Zugangsmöglichkeiten für die breite Masse ebenso zu fehlen scheinen, wie die Wurzeln aus traditioneller Volksfrömmigkeit. Sie, in Übereinstimmung mit ihrem Ehemann dem Weltkriegs I. General Erich Ludendorff, lehnten die NS-Volksbewegung Adolf Hitlers - nach dem gemeinsamen Marsch des Generals und des NS-Führers auf die Münchener Feldherrenhalle, strikt ab. Des Ehepaares schriftstellerisches Lebenswerk bleibt geradezu gigantisch als zeitlose Informationsquelle von Bedeutung. Im NS-Staat gehörte die Suche nach deutscheigenen Geistesgrundlagen gewissermaßen zum Parteiprogramm, obschon Adolf Hitler dabei abseits stand und allein aus innenpolitischen Gründen die religiöse Zerrissenheit des Volkes gern überwunden gesehen hätte. Die treibenden Kräfte waren andere, so Alfred Rosenberg und Heinrich Himmler, der Reichsführer-SS. Er vertraute diesbezüglich anfangs Karl Maria Wiligut (1866-1946) alias Weisthor, ein Okkultist und im Weltkrieg I. mehrfach ausgezeichneter tapferer Oberst der österreich-ungarischen Armee, der gestützt und getrieben von eigener Intuition, Schriften wie „Seyfrieds Runen“ und Gedichte für die „Widar-Hefte“ hervorbrachte, aber eigentlich nur aus Guido List’schen Ergüssen schöpfte. Als sich seine Scharlatanerie und sein Alkoholmissbrauch entlarvten, fiel er in Ungnade und er musste die „Schutzstaffel“ verlassen. Im Dienste Himmlers stand zeitweise auch Otto Wilhelm Rahn (1904-1939) der sich für den Gralsmythos begeisterte und glaubte, seine Forschungen bezüglich der mittelalterlichen Ketzerbewegungen, der Katharer und Albigenser, könnten seiner Gralssuche förderlich sein. Seine mancherseits absolut überschätzen Bemühen blieben ohne Erfolg. Sein im 12. Jh. durch den Dichter Wolfram von Eschenbach, in dessen Versroman „Parzival“, hervorgerufenen Irrtum, der Gral sei ein Edelstein und kein Gefäß, ließen Rahn nach etwas suchen das es nie gegeben hat. Seine Recherche „Kreuzzug gegen den Gral, die Geschichte der Albigenser“ konnte er bei der Suche nach der deutsch-germanischen Urreligion keinen Schritt weiterhelfen. Auch der Deutschbalte Alfred Ernst Rosenberg (1892-1946) ließ sich von der Schule des Engländers Chamberlain beeinflussen und versuchte dementsprechend eine „Religion des Blutes“ zu entwickeln, wobei er sich stark auf seine Vor- und Frühgeschichtsforschungen stützte. Er hatte die bolschewistische Revolution in Moskau selbst miterlebt, wurde wohl deshalb ein engagierter Gegner der geplanten marxistischen Weltrevolution, auch der Rassenvermischung und, ebenso wie der Wiener G. List, bekennender Antijudaist. In seinem falschen religiösen Weltbild verklärte er den christlichen Kunstgott Jesus zur „Verkörperung der nordischen Rassenseele“. Das wird allein durch Manipulation einer unredlichen Verzerrung ins Positive möglich, bei welcher alle dämonischen, hassvollen Züge des Jesus - von der Verfluchung des Feigenbaumes bis zur Verfluchung ganzer Städte und fürchterlichster Drohungen und Schmähungen - ausgeblendet werden. Rosenbergs wichtigstes und beachtlichstes Buch ist „Der Mythus des 20. Jahrhunderts“. Rosenberg wurde im NS-Staat Reichsleiter und Chef-Ideologe des Dritten Reichs. Da die Chamberlain-Schule als erwiesenermaßen irrig gelten muss, ist auch jedes ihre Folgeerzeugnisse abzulehnen. 
 
Dass die auf imperialistische Absichten zurückgehenden Religionsformen, wie es der paulinische Christianismus eine ist, letztlich abgetan und überwunden werden müssen, wobei sie zudem noch als wesensfremde Produkte des Orients, unter oft blutigen Exzessen körperlicher und seelischer Vergewaltigungsorgien, herangebracht wurden, wird kein therapeutischer Purist und kein hilfswilliger Psychotherapeut anzweifeln und verneinen wollen. Das schreckliche Bibel-Buch ruft auf 1.000 Seiten zu Gewalttaten gegen Personen und andere Völker auf, nicht nur deshalb müsste es als Religionsschrift angeprangert, abgelehnt und eines besseren Tages verboten werden. Das internationalistische Projekt des jesuischen Paulismus kann keine Daueroption einer seelengesunden Volksreligion sein, das hat eine fast zweitausendjährige Katastrophen-Historie bewiesen. Die legitime Suche nach Alternativen hat die unterschiedlichsten Blüten, aber auch Giftpflanzen, hervorgelockt. Ein quellenechtes Evangelium war nicht darunter, so sehr sich auch in der Vergangenheit die forschenden Geister darum bemühten. Diese ausweglos erscheinende Situation änderte sich schlagartig mit der Entdeckung der urgermanischen Kodifizierung einer in sich geschlossenen Theosophie, nämlich der runischen ODING-Lehre. Damit ist der erstrebte Gipfel der einstmals Ariosophie genannten deutschgläubigen Vision erreicht. Diese neue und quellenechte Ariosophie ist keine Fortsetzung der alten überwundenen, sie ist in allen ihren Bezügen gewissermaßen jungfräulich, also ohne Erbbelastung durch die Fehlgänge der alten Ariosophien !  Mit der sich offenbarenden OD-Religion haben sich die generationenlangen vergeblichen Anstrengungen auf das Schönste erfüllt und den Abschluss der Quellensuche eingeläutet. Die Ausschöpfung der Quelle hat begonnen.