31.12.2021
 
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Der Mensch atmet gewissermaßen den Baum ein. Im Lungengeäste, mit seinen Lungenbläschen
 
(Alveolen), findet der Gasaustausch statt, wie ebenso in den Baumblättern.
 
DER BAUM
 
Ich geh‘ hinaus und atme „Baum“,
hinein in meinen Lungen Raum.
So geht es mir und Dir, zum Glück,
denn Dasein ist das beste Stück.
 
Ist der Mensch vom Baum geprägt,
hat der nicht sein Gebild‘ gelegt,
ins Lungen-Ästewerk der Brust;
ist atmen nicht die höchste Lust ?!
 
Die Lungenbläschen gleichen sich,
mit Baumes Blattwerk sicherlich,
sie vollzieh‘n den Gasaustausch;
dort fängt er an, der Lebensrausch.
 
Welch‘ ein getreuer Freundesbund,
Baum und Mensch seit Urzeitgrund,
sie schenken sich im feinen Brauch
den notwendigen Lebenshauch.
 
Was beiden aus dem Äther troff,
der Kohlenstoff und Sauerstoff,
das hält die Freunde urgesund,
im großen, heiligen Lebens-Rund.
 
So ist Baum des Menschen Freund,
ob wild und frei, ob eingezeunt,
sei er geehrt, geschont, geliebt,
dem man die Heiltat wiedergibt.
 
Wer Bäume quält ist luderhaft,
Baumfrevel wurde streng bestraft.
Unheil beginnt mit Wald-Verlust,
das war den Ahnen sehr bewusst.
 
Der Christen „Wüsten-Religion“,
bot jedem Baumkult Spott und Hohn.
Sie hat die Wahrheit nie erfasst,
da sie von Grund das Leben hasst.
 
Im christlichen Hass gegen den Baum drückt sich ihr Lebenshass am deutlichsten und schrecklichsten aus. Signifikant ist die Fällung der Donareiche bei Geismar, beim heutigen nordhessischen Fritzlar, durch den fluchwürdigen englischen Heiltum-Schänder Bonifaz (7./8. Jh.). Noch im deutsch-germanischen Mittelalter drohten Frevlern an Bäumen deren Früchte für Menschen essbar waren oder der Schweinemast dienten (Eichen, Buchen) drakonische Strafen wie Handabschlagen.
 
Bäume produzieren den Sauerstoff, den wir Menschen zum Leben brauchen. Wir atmen andauernd, ohne darüber nachzudenken. Genau genommen tun wir es 17 Mal pro Minute. Ohne die Atmung gäbe es kein Leben, denn jede Zelle unseres Körpers braucht den Sauerstoff aus der Luft, um zu funktionieren. Das Volumen der Luft, das jeden Tag durch unsere Lunge fließt, beträgt 12.000 Liter, Das sind mehr als acht volle Badewannen. Da der Sauerstoffgehalt der Luft bei 21 % liegt und nur ein Teil von dem, was wir einatmen, tatsächlich in unseren Körper gelangt, nutzt er davon aber nur 25,5 Liter Sauerstoff pro Stunde. Pflanzen sind also die Sauerstofflieferanten unserer Erde; sie erzeugen ihn mithilfe von Sonnenlicht und Wasser in einem biochemischen Prozess, der Fotosynthese genannt wird. Die Sauerstoffmenge, die ein Baum produziert, ist abhängig von der Baumart, dessen Holzdichte und seinem Alter. Generell gilt: Ein Nadelbaum produziert mehr Sauerstoff als ein Laubbaum und ein junger Baum mehr als ein alter. Im Durchschnitt gibt ein hundertjähriger Baum pro Stunde 12.000 Liter Sauerstoff an die Luft ab. Wenn ein Mensch also 24 Liter Sauerstoff pro Stunde benötigt, könnte ein Baum fünfzig Menschen Luft zum Atmen liefern. Unserer germanischen Ahnen-Mythologie galt die nadelntragende Eibe als geheiligter Weltenbaum (nicht die Esche !)