WAHRES UND FALSCHES KREUZ
 
Nichts wissen „Arme in Christo“vom Kreuz,
die zu den Toten betörten -,
alle guten Geister des Himmels gereut‘s,
dass sie die Heilsordnung störten.
 
Das Sonnen-Kreuz ist ein Licht-Symbol,
seit unserer Ur-Väter Tagen,
Ur-Mütter ritzten in Ton das Idol,
dass die Kumpfe das Heilszeichen tragen.
 
Wie das Feuerrad über den Himmel geht,
dort seinen Heilsweg bezeichnet,
wandert der Lichtgeist von frühe bis spät,
dass der Weise einen Vergleich hätt‘.
 
Das sei des Menschen Vermögen und Sinn,
seinen Lebenskreis zu erhellen,
Lichtfracht allein ist der Erde Gewinn,
mögen die Hunde auch bellen.
 
Dann kamen Lügen-Dämonen der Nacht,
die Höllen-Lehren zu senden,
sie haben die Kreuze des Todes erdacht,
dass die heilen Sinne sich wenden.
 
Jetzt predigen falsche Kreuze den Tod,
sie führen die Völker zum Sterben -;
das lügende Leitbild, das irrende Lot,
sie drohen den Erdkreis zu erben.
 
Frisch auf, der Kampf ist verloren nicht,
zwei Kreuze stehen im Ringen,
letztlich muss siegen das ewige Licht,
und Lehren des Todes bezwingen !
 
Bild 1: Der bronzezeitliche Sonnenhalter besteht aus Bronze und Bernstein (um 1.600 v. 0). Wahrscheinlich handelt es sich um das Steckfigürchen für ein kultisches Schiffsmodell. Sein dänischer Fundplatz ist unbekannt. Bei durchfallendem Licht leuchtet das Sonnenkreuz inmitten der Bernsteinscheibe auf, das zentrale Motiv der nordischen Bronzezeitreligion. 
 
 
Bild 2: Im Jahr 1856 machten Archäologen auf dem Hügel Palatin in Rom nach der Entfernung von Trümmerschutt eine sensationelle Entdeckung. Sie stießen bei der Ausgrabungen eines ehemaligen Wachlokals für Soldaten auf eine Kritzelei an einer Wand, das wohl mit einem Nagel oder einem Messer in den Wandverputz eingeritzt worden war. Und sie erkannten eine Kreuzesdarstellung aus dem frühen zweiten Jahrhundert (ca. 125 n.0). In griechischer Sprache steht dabei geschrieben: „Alexamenos sebete theon“, zu deutsch: „Alexamenos betet [seinen] Gott an“. Diese „Esels-Kreuz“-Ritzung ist die älteste bekannte Darstellung des christlichen Kreuzes. Mit dem Bild sollte also ein Christ mit Namen Alexamenos verspottet werden. Der Gekreuzigte wird mit einem Eselskopf dargestellt. So bringt der Urheber des Graffiti zum Ausdruck, was er vom Christentum hält. Für ihn ist die christliche Lehre eine Eselei, welche einen Sterblichen anzubeten verlangt. Für Heiden war es ja gerade die Besonderheit der Götter, dass diese unsterblich sind. Wie können da diese Christen auf die blödsinnige Idee kommen, an einen Gott zu glauben, der auf grausame Art am Kreuz stirbt. Für den Graffiti-Künstler eine Dummheit, die Spott verdient.

Weil das Todeskreuz, an dem Jeshua-Jesu gehangen haben soll, allgemeinen Abscheu erregte, vermieden es die Kirchoberen ihren erdachten Judengott am Kreuz darzustellen. Erst in der Romanik (um 1000 n. 0) wurden Kreuze populär gemacht. Natürlich haben die im Kirchenauftrag arbeitenden Künstler in der Romanik versucht, durch ihre Kreuzesdarstellungen die Kirchenansicht propagandistisch zu verbreiten. Sie wollten aussagen: Jesus, der Gekreuzigte, sei nicht tot, sondern von den Toten auferstanden. Da aber gleichzeitig gelehrt wurde und wird, jeder Christ hätte dem irdischen Opfertodesweg des Galiläers nachzueifern, lehrt der Christianismus eine verhängnisvolle Lehre der Selbstaufgabe, also des Todes -, denn die jenseitige verheißene „Auferstehung“ beim alttestamentarischen „Jahwe“ bleibt unbeweisbare Fiktion.